GESCHÄFTSBERICHT

2023

EINLEITUNG

Nach einem Jahr 2022, das wir damals als «Wendepunkt zwischen dem Erbe von COVID-19 und den neuen Herausforderungen» bezeichnet hatten, konnte das Spital Wallis im Geschäftsjahr 2023 einige dieser Herausforderungen bewältigen und gleichzeitig die Zukunft in einem insbesondere in finanzieller Hinsicht schwierigen Umfeld vorbereiten.

Im Anschluss an die COVID-Jahre wurde dem Spital Wallis eine wichtige Verantwortung übertragen, um die Anstrengungen anzuerkennen, die sowohl von seinen Mitarbeitern als auch von der Schweizer und der Walliser Bevölkerung durch ihre Annahme der Pflegeinitiative 2021 unternommen wurden. Die Institution vermochte den Volkswillen dank der finanziellen Unterstützung des Departements für Gesundheit, Soziales und Kultur umzusetzen. Letzteres hatte die Investition erheblicher Mittel zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals des Spital Wallis, der Alters- und Pflegeheime und der SMZ beschlossen.

Aufgrund der vorgenommenen organisatorischen Änderungen, insbesondere mit einem weitgehend erneuerten Verwaltungsrat und dem neuen Gesicht der Direktion des Spitalzentrums des französischsprachigen Wallis, wird das Spital Wallis den eingeschlagenen Weg fortsetzen und die aktuellen und künftigen Herausforderungen annehmen. Konkret unterstreichen die Entwicklung von Infrastrukturen wie die neue Tagesklinik in Martinach, das Dialysezentrum in Siders oder das ambulante Zentrum in Visp, der Umzug der ambulanten Psychiatrie nach Sitten oder auch die Fortführung des Projekts CAP’Ado den Willen des Spital Wallis, sich der Bevölkerung weiter anzunähern und sie noch besser zu unterstützen.

Dieser Wille zur Annäherung und Effizienz zeigt sich auch in den Fortschritten bei den Infrastrukturarbeiten sowohl in Sitten als auch im Oberwallis, wo in Brig im September 2023 der Grundstein für das neue Spitalzentrum Oberwallis gelegt werden konnte. Vielleicht etwas abstrakter, aber nicht weniger wichtig ist das Projekt des Integrierten Patientendossiers (DPI+), das kurz vor dem Abschluss steht und seine Wirkung zum Nutzen der Patientinnen und Patienten des Spitals rasch entfalten dürfte.

Diese Fortschritte dürfen jedoch nicht über den schwierigen wirtschaftlichen und tariflichen Kontext hinwegtäuschen, in dem sich unsere einem ständig wachsenden finanziellen Druck ausgesetzte Institution bewegt. Wie in anderen Gesundheitseinrichtungen des Landes ist aufgrund der Tarifproblematik auf Schweizer Ebene kein kostendeckendes Arbeiten mehr möglich, wobei insbesondere im ambulanten Bereich ein eklatanter Mangel an Finanzmitteln herrscht.

Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit, die einen seiner Grundwerte darstellt, hat sich das Spital Wallis für Sparmaßnahmen und Funktionsweisen entschieden, die es ihm ermöglichen sollten, die aktuellen und künftigen Schwierigkeiten – wie beispielsweise die inflationsbedingte Verteuerung seiner Infrastrukturprojekte um mehrere Millionen – zu bewältigen. In diesem Zusammenhang gilt es einmal mehr, die enge Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsdepartement und die umfassende Unterstützung des Kantons hervorzuheben, die es dem Spital ermöglichen, der Walliser Bevölkerung mit Zuversicht zur Verfügung zu stehen.

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In Zahlen

40'200

hospitalisierte Patientinnen und Patienten

496

Assistenz- und Oberärzte
in Ausbildung

71'030

Notfalleintritte

847

Millionen Franken Umsatzs

609’000

ambulante Konsultationen

6’050

Einer der grössten Arbeitgeber im Kanton
mit fast 6’050 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

1’822

Geburten

83

Kooperationsvereinbarungen mit:

  • Universitätsspital Lausanne (CHUV)
  • Universitätsspital Genf (HUG)
  • Inselspital Bern
  • Universitätsspital Basel
  • Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL)
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DAS JAHR 2023 IN KÜRZE

JANUAR

Das Zauberwägeli feiert sein 25-jähriges Bestehen

Der Verein Le Chariot Magique (Zauberwägeli) feierte sein 25-jähriges Bestehen mit einer Theatertournee durch fünf Westschweizer Spitäler, darunter das Spital Wallis. Seit einem Vierteljahrhundert erfreut das Zauberwägeli die im Spital Sitten hospitalisierten Kinder. Jede Woche besuchen ehrenamtlich tätige Fachpersonen des Gesundheitswesens die kranken Kinder, spielen mit ihnen, hören ihnen zu und lassen sie erzählen.

MÄRZ

Sensibilisierung für Endometriose im Spital Sitten

Anlässlich des Monats der Sensibilisierung für Endometriose stellte das Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis (CHVR) seine Sprechstunde für Frauen vor, die von dieser gynäkologischen Erkrankung betroffen sind. Deren multidisziplinäre Behandlung wird in der Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Standort Sitten gewährleistet. Schätzungsweise 10% aller Frauen leiden an dieser Erkrankung, die ihre Lebensqualität stark einschränkt. Es gibt heute zwar keine Behandlung, die Endometriose verhindern oder vollständig heilen kann, doch stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, um das Fortschreiten der Krankheit zu begrenzen, die Symptome zu kontrollieren und die Lebensqualität zu verbessern.

Messe «Your Challenge»

Die Berufs- und Ausbildungsmesse «Your Challenge» fand vom 8. bis 13. März im CERM in Martinach statt und ist ein Muss für alle Schüler, Studenten und Erwachsenen, die sich über Möglichkeiten ihrer beruflichen Zukunft informieren möchten. Das Spital Wallis stellte dort fast 20’000 Besucherinnen und Besuchern die Berufe und Tätigkeitsbereiche im Spitalwesen vor.

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Einweihung des neuen Dialysezentrums in Siders

Das neue Dialysezentrum des Spitals Siders wurde am 10. März in Anwesenheit von Staatsrat Mathias Reynard eingeweiht. Die Fläche wurde von 112 auf 210 m2 erweitert; das neue Zentrum bietet zwei zusätzliche Plätze und somit insgesamt zehn Behandlungsplätze, von denen zwei eine isolierte Behandlung erlauben. Ein zusätzlicher Komfort für die Patientinnen und Patienten, die so eine Überweisung ins Spital Sitten vermeiden können.

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Ein poetisch angehauchter Frühling, um den Patientenalltag zu erleichtern

Vom 18. März bis zum 1. April öffneten mehrere Westschweizer Spitäler auf Initiative der Ärztin und Dichterin Julie Delaloye ihre Türen für den «Printemps de la Poésie» (Frühling der Poesie). Im Spital Wallis wurden die rund 800 Patientinnen und Patienten der Spitäler Sitten, Siders, Martinach, St-Amé und Malévoz mit Gedichten bedacht. Worte, die berühren, ermutigen, lindern und denjenigen, die ihr Spitalbett nicht verlassen können, neue Hoffnung geben.

 

Charta der Lohngleichheit im öffentlichen Sektor

Das Spital Wallis hat am 21. März 2023 die Charta der Lohngleichheit im öffentlichen Sektor unterzeichnet und damit seine Entschlossenheit bekräftigt, den Verfassungsgrundsatz des gleichen Lohns für gleichwertige Arbeit in die Tat umzusetzen. Die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern ist ein Grundprinzip der Bundesverfassung und ein zentraler Wert unserer Gesellschaft. Der öffentliche Sektor muss in dieser Hinsicht mit gutem Beispiel vorangehen.

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Konferenz und Vernissage der Wanderausstellung «Das ideale Spital»

Das Spital Wallis lud Patientinnen und Patienten, deren Angehörige, sein Personal und die breite Öffentlichkeit zu seiner Wanderausstellung «Das ideale Spital» ein. Mit dieser Initiative wird das Konzept der Messe Planète santé aus dem Jahr 2019 fortgesetzt. Unter Mitwirkung des Vereins Savoir Patient hatten die Besucherinnen und Besucher dort ihre Erfahrungen schildern, ihre Vorschläge und sogar ihre Träume übermitteln können, von denen sich der Zeichner/Philosoph Pécub sofort inspirieren ließ (180 Zeichnungen in vier Tagen). Eine Auswahl dieser Werke wurde mehrere Wochen lang an jedem Spitalstandort ausgestellt.

 

Nomination für den Verwaltungsrat

Der Staatsrat hat Emilie Praz als Mitglied des Verwaltungsrats des Spital Wallis ernannt. Sie ist Anwältin in der Kanzlei Kellerhals Carrard in Sitten und trat ihr Amt am 1. Mai 2023 an. Sie ersetzt Mylène Cina, die ihren Rücktritt per Ende April eingereicht hatte.

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APRIL

Operation Boule à Zéro (Operation Glatzköpfchen)

Seit 2015 bietet die Vereinigung Operation Glatzköpfchen Kindern und jungen Patientinnen und Patienten des Spital Wallis mit der Verteilung von Comic-Geschichten aus der Reihe «Glatzköpfchen» Momente der Entspannung und der Ablenkung. Im Jahr 2023 konnten dank der Unterstützung der Raiffeisen Sion et Région und der Groupe Mutuel 500 Comics an die Institution verschenkt werden, 300 an die Kinderabteilung in Sitten und 200 an die Kinderabteilung in Visp.

 

MAI

Eröffnung des Ambulanten Zentrums in Visp

Das Spitalzentrum Oberwallis hat Anfang Mai sein Ambulantes Zentrum im Centerpark Visp eröffnet. Ob Vorsorgeuntersuchung der Brust, orthopädische Abklärung oder urologische Beratung – Patientinnen und Patienten in den ambulanten Bereichen Gynäkologie und Geburtshilfe, Orthopädie, Chirurgie, Pädiatrie und Radiologie werden künftig im 1. Stock des zentral gelegenen Centerparkgebäudes behandelt.

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Neues Angebot für leichte chirurgische Eingriffe im Spital Siders

Seit Mai 2023 ist der OP-Bereich des Spitals Siders so organisiert, dass Patientinnen und Patienten, die einen Eingriff mit Lokalanästhesie in der plastischen, rekonstruktiven und Handchirurgie benötigen, behandelt werden können. Diese Infrastruktur befindet sich im Zentrum der Konsultationsräume und erleichtert nicht nur den Weg der Patientin/des Patienten, sondern auch die Abläufe für eine optimale Behandlung.

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Eine Transposition der Gebärmutter zum Erhalt der Fruchtbarkeit als Schweizer Premiere

Die Transposition der Gebärmutter in den oberen Teil des Bauchs stellt einen wichtigen Fortschritt für die Erhaltung der Fruchtbarkeit bei Frauen mit Enddarmkrebs dar, die sich einer Strahlentherapie im Beckenbereich unterziehen müssen. Dieses neue Verfahren, das seit 2017 weltweit rund 20 Mal eingesetzt wurde, wurde im März 2023 in Sitten zum ersten Mal in der Schweiz von einem Chirurgie- und Gynäkologie-Team des Spitalzentrums des französischsprachigen Wallis durchgeführt. Bei diesem Verfahren werden die Gebärmutter und die Eierstöcke vorübergehend ausserhalb des Bestrahlungsbereichs im oberen Teil des Bauchs gelagert. Nach Abschluss der Strahlentherapie werden die Gebärmutter und die Eierstöcke wieder an ihrer normalen Position im Becken platziert.

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JUNI

Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals

Der Kanton hat beschlossen, erhebliche Mittel zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals des Spital Wallis, der Alters- und Pflegeheime und der SMZ zu investieren. Vor dem Hintergrund der Engpässe, die sowohl den Pflege- als auch den Bildungsbereich betreffen, hat der Staatsrat wichtige Maßnahmen für diese beiden Sektoren ergriffen. So hat der Kanton beschlossen, erhebliche Mittel zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals des Spital Wallis, der Alters- und Pflegeheime und der SMZ zu investieren.

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JULI

Spitalzentrum Oberwallis: Daniel Widrig Gewinner des Wettbewerbs «Kunst und Architektur»

Daniel Widrig gewann mit seinem Projekt «Resilient Vessels: A Tribute to Healing and Transformation» den Wettbewerb «Kunst und Architektur» des neuen Spitalzentrums Oberwallis «szo-united». An dem Wettbewerb «Kunst und Architektur» nahmen 15 Künstlerinnen und Künstler teil; sechs Kandidatinnen und Kandidaten hatten die Möglichkeit, ihre Kreativität in diesem internationalen Auswahlverfahren unter Beweis zu stellen.

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AUGUST

Höhere Zulagen für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit

Im Rahmen der Umsetzung der Pflegeinitiative und im Hinblick auf eine bessere Berücksichtigung und Aufwertung der unregelmässigen Arbeitszeiten sowie der Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit hatte der Staatsrat auf Vorschlag des Spital Wallis beschlossen, die entsprechenden Zulagen für das gesamte, dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterliegende Personal zu erhöhen. Diese auf 1 Franken pro Stunde festgelegte Erhöhung trat Ende August rückwirkend zum 1. Januar 2023 in Kraft und wurde zunächst vom Kanton finanziert.

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Ernennungen in den Verwaltungsrat

Der Staatsrat erneuerte den Verwaltungsrat des Spital Wallis und ernannte drei neue Mitglieder, die ihr Amt am 1. Januar 2024 antraten. Verena Sarbach-Bodenmüller, Alain de Preux und Bernard Monnet, die seit dem 1. Januar 2012 im Amt waren, hatten die gesetzlich vorgeschriebene Höchstdauer von drei Amtsperioden erreicht. Um sie zu ersetzen, ernannte der Staatsrat folgende Personen: Béatrice Kalbermatten: wohnhaft in Törbel und ausgebildete Krankenschwester, derzeit Dozentin an der HES-SO Valais-Wallis im Studiengang Krankenpflege; Benoît Bender: wohnhaft in Martinach, diplomierter Treuhandexperte, Direktor einer Treuhandgesellschaft, derzeit auch Präsident der Walliser Vereinigung der SMZ und Mitglied des Großen Rates; Mauro Poggia: wohnhaft in Genf, Rechtsanwalt, ehemaliger Präsident des Schweizerischen Versicherungsverbands und ehemaliger Staatsrat, zuständig für das Gesundheitswesen des Kantons Genf.

SEPTEMBER

Ausbildung: Anästhesieabteilung des CHVR schliesst sich Universitätsspitälern an

Das Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung hat die Ausbildungskategorie der Abteilung für Anästhesiologie und Reanimation des Spitalzentrums des französischsprachigen Wallis (CHVR) von A2 auf A1 hochgestuft. Diese Kategorie bedeutet, dass die Ausbildungskriterien dieselben sind wie für Universitätsspitäler und dass das CHVR nun Ärztinnen und Ärzte innerhalb eines Zeitraums von dreieinhalb Jahren ausbilden kann. Damit ist das Spital Wallis neben Lausanne und Genf das dritte Spital in der Westschweiz, das diese Anerkennung erhalten hat.

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Grundsteinlegung für das neue Spitalzentrum «SZO United» in Brig

Das Spitalzentrum Oberwallis (SZO) gab am 14. September im Rahmen einer Feier mit Vertretern der politischen Behörden und des Spital Wallis den Startschuss für den Neubau. Für das SZO stellte dieser symbolische Schritt nicht nur den Abschluss eines langen Vorbereitungsprozesses, sondern auch den eigentlichen Baubeginn für eine zeitgemässe Infrastruktur für die Gesundheitsversorgung der Menschen im Oberwallis dar.

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OKTOBER

Umzug des Kompetenzzentrums für Psychiatrie und Psychotherapie in Sitten

Das Kompetenzzentrum für Psychiatrie und Psychotherapie (CCPP) in Sitten ist an die Avenue de Tourbillon 13 umgezogen. Diese zentralere Lage bietet den Patientinnen und Patienten mehr Bequemlichkeit und stärkt gleichzeitig die Versorgung im Bereich der ambulanten Psychiatrie und Psychotherapie. An seiner neuen Adresse trifft das Zentrum mit mehreren Partnern wie Pro Senectute, dem Verein der Walliser Alters- und Pflegeheime (AVALEMS), der Walliser Vereinigung der SMZ, der Vereinigung Betreuende Angehörige Wallis, der Vereinigung Benevoles Valais-Wallis oder der SOMEKO zusammen.

 

Poliklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe: Erweiterte Leistungen im Spital Martinach

Die gynäkologisch-geburtshilfliche Sparte des Spitalzentrums des französischsprachigen Wallis (CHVR) empfängt Patientinnen in Sitten und Martinach. Seit September 2023 ist die Verfügbarkeit des medizinisch-pflegerischen Teams am Standort des Spitals Martinach ausgebaut worden (von 60% auf 90%), um den Anfragen von Patientinnen und Ärzten aus dem Unterwallis gerecht zu werden. Mit einem qualifizierten und erfahrenen Ärzte- und Pflegeteam (Gynäkologe, Krankenschwester, Hebamme und medizinische Assistentin) bietet die Poliklinik zahlreiche Leistungen im Bereich der Gynäkologie an: Vorsorgeuntersuchungen für Gebärmutterhals-, Gebärmutter- und Brustkrebs, spezielle urogynäkologische Konsultationen, die bei Bedarf mit einer urodynamischen Untersuchung verbunden sind.

 

Bereits 500 vNOTES1-Operationen im Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis

Mit über 500 Operationen bis Oktober 2023 ist das Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis durch seine Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe zum führenden Zentrum bezüglich der Erfahrung und der Anzahl der durchgeführten Eingriffe geworden. Dieser innovative chirurgische Ansatz wird Patientinnen mit gynäkologischen Erkrankungen seit Mai 2020 am Spital Wallis angeboten.

NOVEMBER

Healthcare innovation event – Die KI in der klinischen Praxis

Die der Innovation im Gesundheitswesen gewidmete und vom Zentrum für klinische Forschung und Innovation (CRIC) des Spital Wallis organisierte Konferenz und Master Class brachten am 23. November im Spital Sitten zahlreiche Akteure des Gesundheitswesens zusammen. Klinische Forschung und Innovation sind untrennbar miteinander verbunden und spielen für den Fortschritt in medizinischer Praxis und Technologie eine entscheidende Rolle. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde die Künstliche Intelligenz in der klinischen Praxis von Dr. Abderrahmane Hedjoudje, Assistenzarzt, Abteilung für diagnostische und interventionelle Bildgebung, Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis, und von Cédric Villani, französischer Mathematiker und Politiker, beleuchtet. français.

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Neue chirurgische Tagesklinik in Martinach

Seit Anfang Herbst ermöglicht die neue chirurgische Tagesklinik, die sich in unmittelbarer Nähe des Operationssaals befindet, eine optimierte Betreuung von Patientinnen und Patienten, die einen ambulanten chirurgischen Eingriff benötigen. Sie bietet sowohl für die Patientinnen und Patienten als auch für die Pflege- und Operationsteams deutliche Vorteile in Bezug auf den Behandlungsfluss und die Kontinuität der Versorgung.

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GESCHÄFTSFÜHRUNG DES SPITAL WALLIS IM JAHR 2023

Die Grenzen des Systems sind erreicht

Was sich in den letzten Jahren abgezeichnet hat, wird nun zur bitteren Realität. Der rasche Kostenanstieg kann nicht mehr durch die vom Spital Wallis erwirtschafteten Erträge gedeckt werden. Das Defizit von CHF 11.3 Millionen zeigt dies deutlich, noch alarmierender ist jedoch der Rückgang der von der Organisation selbst erwirtschafteten Ressourcen (EBITDAR) zur Finanzierung aktueller und zukünftiger Investitionen.
Das Jahr 2023 zeigt, dass sich das Spital Wallis in einer sehr prekären Finanzlage befindet. Der starke Anstieg der Inflation innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums sowie der massive Anstieg der Baukosten auf den Baustellen in Sitten und Brig stellen das Spital Wallis vor extrem große finanzielle Herausforderungen. Hinzu kommt ein Mangel an qualifiziertem Personal und eine steigende Zahl von Mitarbeitenden, die das Spital verlassen oder sogar ganz aus ihrem Beruf ausscheiden.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurden mehrere Initiativen und Überlegungen wie z. B. die Pflegeinitiative erfolgreich abgeschlossen. So wurden zwischen 2022 und 2023 verschiedene Lohnerhöhungen umgesetzt.
2022 legte das Spital Wallis in enger Zusammenarbeit mit dem Kanton und den Sozialpartnern mehrere Maßnahmen fest, um die Arbeitsbedingungen seines Personals weiter zu verbessern (Vergütung der Umkleidezeit in Form von pauschalen Zeitgutschriften, eine Lohnerhöhung für das Pflegepersonal trat ab dem 1. Juli 2022 in Kraft). Im Jahr 2023 wurden die Pikettentschädigungen und die Grundgehälter des Pflegepersonals und des medizinisch-technischen Personals erhöht, was zu einer zusätzlichen Belastung von CHF 7 Millionen führte (Pflegeinitiative – wird aktuell durch eine spezifische GWL finanziert). Für die Löhne 2023 beschloss der Staatsrat, den gesamten VPI-Anstieg für das Jahr 2023 zu übernehmen, d. h. 2,8%, was einem Betrag von CHF 13.4 Millionen entspricht. Eine weitere wichtige Maßnahme ist die schrittweise Umsetzung der Pflegeinitiative durch die Stärkung der medizinisch-pflegerischen Ressourcen, aber auch durch die Aufstockung der Stellen beim Haus- und Küchenpersonal sowie bei den Verwaltungsangestellten in den Spitalzentren mit dem Ziel, die Gesundheitsfachkräfte zu entlasten. Diese Maßnahmen erklären einen erheblichen Teil der Personalaufstockung im Jahr 2023.
Die Teuerung wirkte sich auch auf andere Kostenfaktoren des HVS aus. Ob Material, Verbrauchsmaterialien oder auch Energie – viele Bereiche sind seit Beginn der COVID-Krise und dem Krieg in der Ukraine mehr oder weniger stark betroffen. So sind beispielsweise die energiebezogenen Kosten (Strom, Gas und Fernwärme) im Vergleich zu 2022 um CHF 1.3 Millionen gestiegen. Dieser Preisanstieg (geschätzter Preiseffekt von +20% für Strom) konnte durch eine Verringerung des Verbrauchs um rund 5% teilweise aufgefangen werden.
Wie erwartet fanden im Jahr 2023 mehrere Zinserhöhungen statt. Diese Erhöhungen schlugen im Jahr 2023 mit etwa CHF 1 Million zu Buche. Da in den kommenden Jahren im Rahmen von Erweiterungsprojekten zusätzliche Mittel abgerufen werden müssen, werden die Finanzierungskosten weiter steigen.
Diese verschiedenen gerechtfertigten Maßnahmen zur Erhaltung der Attraktivität der Berufe im Gesundheitssektor sind jedoch nicht kostenlos, wie die genannten Zahlen deutlich zeigen. Wenn wir die derzeitige Qualität und Verfügbarkeit der Gesundheitsversorgung gewährleisten wollen, müssen wir auch bei der Finanzierung bereit sein, die erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. In diesem Bereich müssen alle beteiligten Akteure offene und lösungsorientierte Gespräche führen, um gemeinsam nach Antworten zu suchen.
All diese teuerungsbedingten Kostenentwicklungen führen heute leider nicht zu einer entsprechenden Tarifanpassung. Die in einigen Bereichen seit Jahren blockierte Tarifpartnerschaft erweist sich hier als einer der großen Problemfaktoren. Das seit mehreren Jahren laufende Verfahren zur Festlegung des Tarmed-Punktwerts 2017 zeigt dies eindrücklich. Allein diese seit Jahren ungenügende Tarifabdeckung kostet das Spital Wallis derzeit rund CHF 15 Millionen pro Jahr! Und mit der für die kommenden Jahre prognostizierten anhaltenden Teuerung wird dieses Defizit noch weiter steigen – eine Situation, die nicht mehr tragbar ist.
Zu dieser Problematik der Unterfinanzierung kommt noch das seit Jahren bekannte Problem im Bereich Bildung und Forschung hinzu. Auch hier sieht sich das Spital Wallis mit ungedeckten Kosten von mehreren Millionen Franken jährlich konfrontiert (siehe Geschäftsbericht 2019 – Die Finanzierung der sogenannten «gemeinwohlorientierten» Aktivitäten – auch in diesem Bereich eine echte Herausforderung für das Spital Wallis).
Unter diesen aktuellen Finanzbedingungen erzielt das HVS ein deutlich zu niedrig ausfallender EBITDAR (CHF 21.2 Mio. bzw. 2.5% des Umsatzes), um die ordentlichen Investitionen durch vom Spital selbst erwirtschaftete Mittel decken zu können. Eine Verschuldung ist daher unumgänglich. Allerdings widerspricht dieser Umstand der allgemeinen Investitionsstrategie des HVS. Darüber hinaus war es aufgrund der unzureichenden selbst erwirtschafteten Mittel infolge der erwähnten Kostensteigerung und der unzureichenden Finanzierung erstmals nicht möglich, dem Investitionsfonds den geplanten Betrag zuzuweisen. Sollte es bei diesem einmaligen Vorkommen bleiben, könnte dieser Umstand verkraftet werden. Sollte die Situation allerdings anhalten, würde das seit 2012 erwirtschaftete Eigenkapital drastisch sinken und die Investitionsfähigkeit des Spital Wallis wäre folglich gefährdet.

Die bereits prekäre Finanzlage und die wenig erfreulichen Aussichten für das Spital Wallis – wie auch für viele andere Spitäler – erfordern rasche und konsequente Maßnahmen. Das Spital Wallis hat bereits Maßnahmen zur Kostensenkung ergriffen und Streichungen bei den Investitionen in Erwägung gezogen. Diese Investitionskürzungen ohne gleichzeitige Gefährdung der Mission und der Leistungsqualität wird eine äußerst heikle Herausforderung darstellen.

Die Spitäler befinden sich daher quasi auf der Intensivstation…

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AKTIVITÄT

  • Akutpflege (stationär)
  • Chronische Pflege (stationär)
  • Ambulante Tätigkeit
  • Tätigkeit des Zentralinstituts der Spitäler

Strategische Bauprojekte

2023 konzentrierten sich die Arbeiten des Lenkungsaus-schusses auf die Projekte an den Standorten Brig und Sitten. In diesem Zusammenhang konnten die folgenden Ziele erreicht werden:

  • Fortführung der Bauarbeiten am Standort Brig;
  • Fortführung der Erweiterungsarbeiten des Spitals Sitten.

Rechnung 2023

  • Gesamtübersicht
  • Bilanz & Kennzahlen
  • Erfolgsrechnung
  • Anhang zur Jahresrechnung

Personalwesen

Die verantwortlichen Personen